Als Spiegelreflexkamera, SR-Kamera bezeichnet man eine Bauart für einen Fotoapparat oder einer Filmkamera, bei der das Motiv zur Betrachtung vom Objektiv über einen Spiegel umgelenkt und auf einer Mattscheibe abgebildet mit dem Auge direkt oder durch einen Sucher betrachtet wird. Grundsätzlich wird zwischen einäugigen (engl. SLR, Single-lens reflex) und zweiäugigen Spiegelreflexkameras (engl. TLR, Twin-lens reflex) unterschieden. Spiegelreflexkameras mit digitalem Sensor werden meist kurz als DSLR (engl. Digital single-lens reflex) oder DSR (Digitale Spiegelreflex) bezeichnet.
Wie funktioniert nun so eine Spiegelreflex-Kamera?
Bei einer Spiegelreflexkamera gelangt das Licht durch die Linse des Objektivs (orange) und wird dann vom Schwingspiegel (grün) reflektiert und auf die Einstellscheibe (violett) projiziert. Mit einer Sammellinse und durch die Reflexion innerhalb des Pentaprismas (gelber Kasten) wird das Bild schließlich im Sucher sichtbar. Es gibt auch Spiegelreflexkameras, die anstelle eines Prismensuchers mit Pentaprisma (gelber Kasten) einen Lichtschachtsucher oder einen Porro-Spiegelsucher verwenden.
Während einer Aufnahme klappt (bei der einäugigen Spiegelreflexkamera) der Spiegel (grün) nach oben, und der Verschluss (hellgrau) öffnet sich; das Bild wird dann nicht mehr in das Pentaprisma umgelenkt, sondern gelangt auf die Film- bzw. Sensorebene (rot) und belichtet somit die Aufnahme.
Und hier noch eine (etwas verstaubte) alte mechanische SLR-Praktica mittig durchgeschnitten:
Ich denke dieses Bild gibt euch mehr Aufschluss über den inneren Aufbau einer Spiegelreflex. Vorne im Objektiv kann man auch gut die Linsen erkennen, mit ihrer typisch sichelförmigen Rundung. Bei Kameras mit Lichtschacht- oder Faltsuchern exestiert das obere Prisma nicht, und man blickt gleich von oben über die Matt- bzw. Einstellscheibe rein.